Ritter Sport - Energieeffiziente Umstellung der Prozesskühlung

Wer als produzierendes Unternehmen konsequent auf Energieeffizienz setzt, braucht einen starken Partner. Analyse, Planung, Umsetzung und Service müssen aus einer Hand komme. Bei Leistung und Qualität werden keine Abstriche gemacht.
Ritter-Sport hat Energieeffizienz zur Chefsache gemacht und treibt das Thema im Rahmen eines Prozessoptimierungsprojektes voran. Zusammen mit Carrier wurde die Kälteanlage mit einer Leistung von über 6MW unter Energieeffizienzkriterien optimiert.

Der Kunde

Wer kennt sie nicht – die quadratisch, praktisch guten Schokoladentafeln von Ritter Sport? Entkommen kann man dieser süßen Versuchung kaum. Das innovative Traditionsunternehmen ist praktisch bei jedem Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland gelistet und kann deshalb auf eine gestützte Markenbekanntheit von 99% vertrauen.
Das 1912 gegründete Unternehmen umfasst am Standort Waldenbuch rund 800 Mitarbeiter in Verwaltung und Produktion und ist nach wie vor fest in schwäbischer Familienhand.Geliefert werden die Schokoladenspezialitäten mittlerweile in rund 90 Länder auf der ganzen Welt.

Die Herausforderung

Jeder, der schon einmal eine Tafel Schokolade falsch gelagert hat, weiß welchen Einfluss Temperatur auf diese Süßigkeit haben kann. Bei der Produktion ist das nicht anders und eine zuverlässige Klimalösung ist absolute Grundvoraussetzung, sowohl bei der Prozess- als auch bei der Raumklimatisierung.

Bei Ritter Sport waren von Carrier ursprünglich lediglich ein Schrauben- und eine Kolbenkältemaschine im Einsatz, auf deren Zuverlässigkeit Ritter Sport stets vertrauen konnte. Auch vom Carrier Service und der zuverlässigen Wartung war Ritter Sport schon seit einigen Jahren überzeugt.

Zu den Geschäftsgrundsätzen von Ritter Sport gehört es, dass hoher Wert auf eine nachhaltige Energiepolitik gelegt wird. Dieses Thema wird ständig vorangetrieben. Die Geschäftsleitung spielte bereits länger mit dem Gedanken, die bestehende Kältetechnik grundsätzlich zu erneuern und zu vereinheitlichen. Zusammen mit der gesetzlichen Vorgabe, das eingesetzte Kältemittel R22 ersetzen zu müssen, ergaben sich folgende Anforderungen an eine neue Kälteanlage:

• Einheitlicher Systemaufbau „aus einer Hand“
• Durchdachtes Konzept für die Kältezentrale
• Wirtschaftlich tragbarer Ausstieg aus R22
• Optimale Energieeffizienz und mögliche Energieverschiebung
• Wirtschaftlich tragfähige Amortisationszeit
• Detalliertes Controlling und Monitoring aller Funktionen und Leistungswerte

Die Lösung

Um das passende Konzept für Ritter Sport erarbeiten zu können, wurden die Rahmenbedingungen zunächst mit Hilfe einer Vorstudie intensiv betrachtet und geklärt.

In der Ausgangssituation waren die bestehenden Kältemaschinen alle dezentral aufgestellt und verschiedenen Verbrauchern zugeordnet. Ursprünglicher Wunsch war es, diese gesamte Kälteleistung in einer einzigen Kältezentrale zu bündeln. Nach wirtschaftlicher und technischer Betrachtung wurde von dieser Lösung abgeraten. Um zu lange Rohrleitungslängen zu vermeiden, wurden stattdessen vier neue Kältezentralen geplant, von denen bisher bereits zwei Zentralen mit einmal 3,85 MW und einmal 2,1 MW Kälteleistung realisiert wurden. Alle Zentralen werden so miteinander verbunden, dass eine Energieverschiebung möglich ist.

Für den Ausstieg aus R22 wurden zwei grundverschiedene Ansätze betrachtet: Ein Retrofit – als kurzfristig kostengünstigere Variante – hätte bedeutet, das Kältemittel R22 gegen ein ozonneutrales auszutauschen. Damit wären die gesetzlichen Vorgaben erfüllt gewesen. Dies hätte jedoch die Energieeffizienz der Maschinen verschlechtert.

Der andere Ansatz zum Ausstieg aus R22 sorgt dagegen für die bestmögliche Energieeffizienz und unterstützt das Ziel, ein einheitliches System eines einzigen Herstellers zu installieren: Im Rahmen einer energetischen Vorbetrachtung durch das beteiligte Ingenieurbüro wurde der gleichzeitige, komplette Austausch aller Maschinen empfohlen. Der alte Maschinenpark war komplett überdimensioniert und für Soleanwendungen (bis -2°C) ausgelegt – eine Kühlleistung, die gar nicht bei allen Verbrauchern benötigt wird und deshalb unnötig die Energiebilanz belastet.